Normalerweise wäre eine Radioübertragung heute gar nicht drin. Denn ab morgen startet die wichtigste Zeit des Jahres: Die Prüfungswoche in den Hochschulen dieses Landes. Normalerweise würde eine Radioübertragung heute auch keinen Sinn ergeben, schließlich hat der EHC in 300 Minuten Eishockeyspielens in Hamburg nur einen einzigen Treffer erzielen können. Normalerweise fährt der Eishockeyclub heute zum sechsten Mal ohne Punkteausbeute zurück in die bayrische Landeshauptstadt.
Robin und ich sitzen im ICE nach Hamburg; schließlich beginnt ab Mittwoch die wichtigste Zeit des Jahres: Die Playoffs. Und der EHC Red Bull München belegt derzeit einen der begehrten Plätze um den Einzug in ebendiese – Rang 9. Diesen zu halten ist heute oberstes Gebot. Die Mannschaft um Head Coach Pat Cortina steht gehörig unter Druck, es müssen zwingend Punkte her!
Wirklich zwingend? Freilich, ein Sieg bedeutete die (ziemlich) sichere Playoff-Teilnahme. Da jedoch fünf Mannschaften um die verbleibenden Plätze 8 bis 10 buhlen, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Tabelle.
Der Tabellenachte aus Augsburg hat vor dem heutigen Spieltag 74 Punkte bei einer Tordifferenz von -19, München (71/-11), Straubing (71/-16) und Hannover (71/-23) liegen punktgleich dahinter. Einen Zähler aufzuholen hat Wolfsburg (70/-9) auf Rang 12.
Sollte Augsburg heute glatt verlieren und München die Überraschung schaffen und drei Punkte aus der Hansestadt entführen, lautete die Paarung der ersten Playoff-Runde: München gegen Augsburg – mit Heimrecht für die Landeshauptstadt! Sollte Augsburg allerdings auch nur einen Zähler gegen die schon ausgeschiedenen Roosters aus Iserlohn holen, sichert das die Qualifikation und das Heimrecht für die Lechstädter.
Ansonsten gilt: Konkurrenz hinten halten. Mit einem Sieg nach 60 Spielminuten müssten sowohl Straubing als auch Hannover mit ungewöhnlich hohen Ergebnissen siegen, um München aus dem Rennen zu werfen. Das ist wohl die unwahrscheinlichste Konstellation. Das genau andere Extrem sieht so aus: Der EHC lässt Punkte liegen, aber auch die Verfolger patzen: Wenn nur ein direkter Konkurrent des Triumvirats Straubing/Hannover/Wolfsburg punktet, beziehungsweise eine größere Anzahl an Punkten erbeutet, ist München weiter. Bei den Gegnern unserer Mitstreiter handelt es sich mit Berlin und Krefeld um „harte Brocken“, aber auch Iserlohn und die DEG müssen erstmal besiegt werden… Es bleibt also spannend in der DEL, bis zur letzten Sekunde.
Normal ist das nicht.
Radio Oberwiesenfeld überträgt die Partie in Hamburg für euch live. Sendestart ist 14.15 Uhr.
Die Begegnungen des letzten Spieltags im Überblick:
Hamburg Freezers vs. EHC Red Bull München
Augsburg Panther vs. Iserlohn Roosters
Grizzly Adams Wolfsburg vs. Düsseldorfer EG
Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin
Krefeld Pinguine vs. Hannover Scorpions
Kölner Haie vs. Thomas Sabo Ice Tigers
Adler Mannheim vs. ERC Ingolstadt
