Der EHC Red Bull München hat in einem intensiven Halbfinalspiel Salzburg besiegt und zieht ins Finale der Champions Hockey League ein. Dieses findet am 5. Februar in Göteborg statt, nachdem sich die Frölunda Indians schon gestern in der Partie gegen Pilsen durchsetzen konnten. Für den Club ist es der größte Erfolg seiner Geschichte. Ein Rückblick auf den Weg nach Göteborg.
In der Gruppenphase bekam es München mit Yunost Minsk, TPS Turku und den Malmö Redhawks zu tun. Spiel eins konnte daheim knapp mit 4:3 gegen Minsk gewonnen werden, auch Spiel zwei wurde auf heimischem Eis gewonnen – 5:1 gegen Turku! Im direkten Rückspiel unterlag der EHC den Finnen allerdings 5:3 – dabei stand es 79 Sekunden vor dem Ende noch 3:3-unentschieden:
Die Partie in Minsk konnte 3:0 gewonnen werden; in Spiel fünf und sechs war der Gegner mit Malmö allerdings ein härterer Brocken. Das erste Spiel gegen die Südschweden avancierte dabei zum Drama: Mayenschein und Kastner erzielten die Tore, doch Malmö glich jeweils aus. In allerletzter Sekunde belohnte sich Mayenschein jedoch für seinen insgesamt starken Auftritt und erzielte den 3:2-Siegtreffer vor 1.970 Zuschauern.
Im letzten Match der Vorrunde unterlag München dem schwedischen Team 1:6. Beide Teams zogen mit jeweils 12 Punkten in die Playoffs ein; bei der Tordifferenz hatte Malmö (+8) jedoch den besseren Wert als München (+2). Als Zweitplatzierter ging es ins Achtelfinale.
Dort bekam es der EHC mit dem EV Zug zu tun. Vor dem Hinspiel, das in München stattfand, glaubten nicht viele an ein Weiterkommen. Trotz starker Leistung ging das Spiel 2:3 verloren, doch es wurde klar: Chancenlos war der EHC nicht. Es hieß „do or die“ in Zug – und die Mannschaft lieferte! In einer superspannenden Partie, in der Goalie Danny aus den Birken seinen Kasten sauber hielt, schossen Justin Shugg und Franky Mauer die Schweizer aus dem Wettbewerb.
Im ersten Viertelfinalspiel konnte München in zwei Spielen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, den Favoriten aus Malmö schlagen. Während das Hinspiel in München aufgrund einer Wahnsinns-Abwehrleistung 2:1 gewonnen werden konnte, war das Rückspiel ein Torfestival und ein Wechselbad der Gefühle: Malmö zwei Tore vorn, München 3:2 vorn, Malmö 4:3 vorn, Ausgleich München; am Ende der regulären Spielzeit steht es 5:4 für Malmö und 6:6 in Summe – Verlängerung. Schließlich „gewinnt“ München mit einem Spiel 5:5 und die Viertelfinals 7:6! Herausragend war dabei die Leistung von Trevor Parkes, der drei Treffer beisteuerte.
Das Halbfinale traf man erstmals in der CHL auf den EC Red Bull Salzburg. Während die Salzburger besser ins Spiel startete, stellte sich München im laufenden Spiel besser ein. Beide Goalies zeigten eine bravouröse Leistung; am Ende der 60 Minuten stand ein torloses Remis. Das zweite Spiel, das durch viele harte, aber faire Checks gekennzeichnet war, jubelte Salzburg zuerst: Nach 14 Minuten stand es 0:1. Kastner und Seidenberg drehten das Spiel jedoch noch im ersten Drittel. Beide Mannschaften hielten das Spiel auf höchstem Niveau. Bis zur 50. Minute sollte es dann dauern, bis Hager zum 3:1 erhöhen konnte. In den letzten Minuten zog Salzburg noch den Goalie, ein weiteres Tor sollte jedoch nicht mehr fallen.