Der EHC Red Bull München erkämpft erstmals Punkte in der Hansestadt
Zum ersten Spieltag der 21. DEL-Saison luden die Hamburg Freezers zum Duell. In Hamburg. Bisher sah das dann so aus: Mit viel Glück schoss der EHC ein bis zwei Tore, meistens war aber nichts zu holen. 0:6 Siege, 0:18 Punkte, 5:18 Tore.
Diese Statistiken hatten die Spieler freilich nicht im Kopf. Trotzdem begann die Partie erst einmal schleppend für die Münchner, denn die ersten Chancen erarbeiteten sich die Hanseaten. Und so war es auch Martin Sertich, der die Freezers in Führung schoss. Unglücklicherweise fälschte Regehr einen scharfen Schuss ins eigene Netz ab. Treutle im Tor des EHC ohne Chance. Der Jubel der Heim-Fans nahm jedoch ein jähes Ende: Nur 34 Sekunden nach dem 0:1 konterten die Münchner in Person von Mads Christensen zum Ausgleich, der eher überraschend viel. Auch, dass Christensen überhaupt dabei war, überraschte alle Beteiligte; schließlich war sein Einsatz Verletzungsbedingt höchst unwahrscheinlich gewesen. Nach dem Treffer kam München besser ins Spiel und war klar die dominantere Mannschaft. Nur selten kamen die Hamburger in die Nähe des Münchner Kastens. Wenn sie es jedoch schafften, waren sie brandgefährlich, was z.B. in einer Strafe gegen Yannic Seidenberg (2 Min / Haken) resultierte. Als dieser von der Strafbank kam, eilte er statt auf die Bank in Richtung Tor, empfing einen Pass von Garret Roe, der hinter dem Tor abwartete, im Slot und netzte ein! Der EHC ging zu diesem Zeitpunkt verdient in Führung.
Das zweite Drittel dominierte München dann vollends. Matt Pettinger wusste sich ebenso nur noch mit unfairen Mitteln zu helfen, hakte sich bei Daniel Sparre ein, und verschuldete einen Penaltyschuss. Diesen verwandelte der Gefoulte sehenswert durch die Beine des im Hamburger Kasten stehenden Sébastien Caron. Insgesamt 22 Schüsse feuerte München auf seinen Kasten, bei nur zwei Torschüssen für Hamburg. Doch einer davon war erfolgreich: Eine halbe Minute vor der zweiten Drittelpause kamen die Hausherren noch einmal heran. Festerling war es, der den Anschlusstreffer erzielte.
Im Schlussabschnitt merkte man den Freezers die Verletztenmisere an: DiSalvatore stellte in der 46. Minute den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Zwar kam Hamburg noch einmal heran, denn Julian Jakobsen brauchte nur 31 Sekunden, um das 4:3 zu erzielen. Rückkehrer Florian Kettemer stellte aber zusammen mit gut 60 mitgereisten EHC-Fans drei Minuten vor Schluss klar: Hier regiert der EHC. Zuspiel von Barta, Kettemer umkurvt Carons Gehäuse und haut die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Latte. Ein schöner Treffer, den sich die beiden Hauptschiedsrichter noch mehrmals auf Video zeigen ließen. Als Freezers-Goalie Caron zugunsten eines weiteren Angreifers seinen Arbeitsplatz räumte, machte Regehr den sechsten Münchner Treffer zum 6:3-Endstand.
Sicherlich war die angespannte Personalsituation bei Hamburg ein Faktor, der letztendlich ein Schuss-Verhältnis von 56:16 (!) ermöglichte. Die Spielweise des EHC ließ aber keinen Zweifel daran, dass die Mannschaft gut vorbereitet und Tor-hungrig in die Saison startet. Uns Fans hat das Spiel hungrig gemacht auf mehr. Am Sonntag gibt’s Geflügel: Radio Oberwiesenfeld überträgt für diejenigen, die nicht live dabei sein können, ab 16:15 die Begegnung EHC Red Bull München vs. Schwenninger Wild Wings.
Das Spiel in der Grafik: