Wild Wings mittellos im Mitteldrittel

3:1 war der Endstand, den allerdings freilich niemanden interessierte. Was zählte, das war nur eines: Die Meisterschaft, hier in Schwenningen. Der EHC München hatte den Sprung in die höchste deutsche Eishockeyliga geschafft. Drei Jahre später zog Schwenningen nach. Heute sollte es zum ersten Aufeinandertreffen auf dem Eis der Meisterschaft kommen.

Das Spiel begann dabei furios: Barta gewann das Anbully, ein paar schnelle Pässe und nach nur 17 Sekunden konnten die Münchner erstmals Jubeln: Barta selbst schlenzte die Scheibe nach Zuspiel von Darren Haydar zum 1:0 aus Münchner Sicht ins Schwenninger Gehäuse. Die wussten sich jedoch zu wehren, sodass sich Matt Smaby nur mit einem Ellbogencheck zu helfen wusste. was dem Heimteam aus Villingen-Schwenningen zur ersten Überzahlsituation verhalf, in denen sich auch einige aussichtsreiche Möglichkeiten ergaben. Einzig der Torerfolg blieb ihnen verweigert. Nachdem sich München wieder etwas „gefangen“ hatte, führte ein Fehlpass auf Marcel Rodman zur Breakchance, die Jochen Reimer jedoch erfolgreich vernichtete. Und auch im weiteren Spielverlauf setzte sich Rodman gekonnt und mit hoher Geschwindigkeit, allerdings zu unpräzise, in Szene. Auf der anderen Seite konnte der EHC Red Bull München nur schwächere Aktionen zeigen, auch wenn der Puckbesitz dies durchaus zugelassen hätte. Entsprechend hatten die Spieler des SERC immer wieder Chancen, durch Konter oder einer weiteren Überzahlsituation zum Ausgleich zu gelangen. Die Münchner spielten „auf dünnem Eis“, konnte den Spielstand aber durch Entlastungsangriffe in die erste Pause zu retten.

Und die Pause tat den Akteuren im EHC-Dress scheinbar gut: Sie starteten mit erkennbarem Willen und sollten belohnt werden! In der 23. Minute setzte sich Daniel Sparre im Alleingang durch und erhöhte auf 2:0; wenig später erzielte Barta den dritten Treffer. Und nur weiter 23 Sekunden verstrichen, ehe Matt Smaby jubeln konnte: Er verwandelte zum 4:0. Schwenningen nahm die Auszeit und brachte den Ersatzgoalie Lukas Steinhauer. Doch dieser konnte die Offensive des EHC nicht stoppen: Schon in der 26. Spielminute, nur eine Minute nach Beginn seines Einsatzes, und in Münchner Überzahl erzielte Sean O’Connor das 5:0 und auch Darren Haydar wollte und durfte noch nachsetzen. Er erzielte sein erstes Tor an diesem Abend in der 28. Minute. Das halbe Dutzend war voll. Erst nach dem „Powerbreak“ konnte Schwenningen beweisen, dass ihr Wildes Geflügel noch am Leben war. Erst eine Konterchance der Schwäne (mit allerdings freundlicher Mithilfe der Münchner Mannschaft), danach ein Faustkampf zwischen Nick Palmieri und Elias Granath. Bei gleicher Mannschaftsstärke, jedoch angezeigter Strafe gegen Sean O’Connor, konnte der SERC in Person von Philipp Schlager das 6:1 erzielen. Doch München ließ sich dadurch nicht verunsichern: Ritter mit dem Schuss, den Steinhauer nach vorne auf die Kelle von Haydar abprallen ließ – 7:1.

Der letzte Spielabschnitt startete mit einer Überzahlsituation für die Hausherren, und diese kamen explosiv aus der Kabine. Die Münchner Defensive konnte jedoch an ihre starken Leistungen von Freitag anknüpfen und unterstrich ihr Penaltykilling. Aber auch die gegnerische Verteidigung ließ keinen Überzahltreffer zu. Gerade als in der 49. Minute die Partie zu verflachen schien, konnte Sean O’Connor einen Abpraller von Steinhauer zum 8:1 verwerten. Den ersten Versuch hatte Martin Hinterstocker nicht verwerten können. Auf der anderen Seite konnte Tyler Beechey fast am Spielstand schrauben, die Verteidigung vor Jochen Reimer konnte ein nachstochern jedoch unterbinden. Auch wenn das Heimteam ein letztes Aufbäumen zeigte, gelang den Wild Wings kein Treffer mehr, sodass die Partie souverän nach Hause gefahren werden konnte.

München gewann 8:1 – ein Ergebnis, an das man sich vielleicht etwas länger erinnern sollte: Nie hat der EHC München in Deutschlands höchster Spielklasse acht Tore geschossen!

Nach dem 6-Punkte-Wochenende konnten sich die Münchner an der Spitze der Verfolgergruppe setzen. Aus den letzten beiden Spielen gilt es nun, die Offensiv- und vor allem Defensivleistungen zu konservieren, um auch die nächsten Spiele siegreich zu bestreiten. Die nächste Übertragung findet schon am kommenden Dienstag statt. Aus Krefeld berichtet Robin vom Spiel des EHC gegen die Pinguine. Die Übertragung startet um 19:15 Uhr.

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