Don Jackson neuer Trainer am Oberwiesenfeld

Entscheidung gefallen“ titelten die Salzburger Nachrichten am Samstagnachmittag: Don Jackson komme nach München. Schon lange vorher wurde die Trainerfrage spekuliert. Kaum war „Erfolgstrainer“ Pierre Pagé zum „Global Sports Director Hockey“ bei Red Bull (weg-)befördert worden, überschlugen sich die Gerüchte. Nun nannte der EHC Red Bull München Jackson offiziell als neuen Head Coach. Damit ist Pagé zum dritten Mal nach 1991 und 2005 direkter Vorgesetzter von Jackson.

Don Jackson, 57 Jahre alt, ist US-Amerikaner, der es in seiner aktiven Zeit bis 1987 als Verteidiger auf 368 NHL-Einsätze brachte und zweimal den Stanley-Cup gewinnen konnte. Nach einigen Jahren als Assistenztrainer in Nordamerika, u. a. in der NHL, begann seine DEL-Erfolgsgeschichte am 24. Februar 2005, auch durch den NHL-Lockout begünstigt, in Nürnberg: Auf einer „Eishockey-Rundreise durch Europa“ traf sich Jackson im Rahmen des Auswärtsspiels der Eisbären bei den Nürnberg Ice Tigers mit Pierre Pagé, damals Coach der Eisbären. Beide kannten sich schon von der Zusammenarbeit beim NHL-Team Nordiques de Québec (heute: Colorado Avalanche), wo man die Playoffs nicht erreichen konnte oder früh in diesen scheiterte. Mit Berlin konnte er als Assistenz-Trainer zusammen mit Pierre Pagé (und dem Spieler Alex Barta) direkt die Meisterschaft der Eisbären zelebrieren.

Zur Saison 2005/06 wechselte Jackson zu den DEG Metro Stars, die mit sportlichem Misserfolg und dem daraus resultierenden Zuschauerschwund zu kämpfen hatten. Er übernahm das Amt des Head Coach. Im November fand das erste Aufeinandertreffen seiner DEG und dem EHC München statt: Im DEB-Pokal-Viertelfinale (– die Auslosung fand in Nürnberg statt –) schmiss der Erstligist den Münchner Pokal-Schreck jedoch humorlos und mit 0:4 Toren aus dem Wettbewerb. Sein Team, darunter Ex-EHC’ler Klaus Kathan, holte schließlich auch den DEB-Pokal und qualifizierte sich problemlos für die Playoffs, wo man sich erst im Finale geschlagen geben musste – Berlin wurde (wieder) Meister. In der Folgesaison konnte sich die DEG wieder aussichtsreich platzieren und erreichte das Halbfinale in den Playoffs um die deutsche Meisterschaft.

Nach seinem Engagement in Düsseldorf kam Jackson zurück nach Berlin, wo er seine bisher erfolgreichsten Jahre verbrachte. Von 2007 bis 2013 leitete er das Team der Eisbären und setzte dabei auf eine Mischung aus jungen Spielern und Konstanz im Kader. 2008 konnte auch der DEB-Pokal im „Finale daheeme“ gewonnen werden. Zum Gewinn des „Doubles“ wurde ihm der Verdienstorden des Landes Berlin zuehre. Seinen Vorschusslorbeeren – ein Verdienstorden nach nur einem Jahr Coaching ist sicherlich ungewöhnlich – wurde er gerecht. Auch 2009, 2011, 2012 und 2013 holte er die deutsche Meisterschaft an die Spree. Des Weiteren gewann der dreifache Vater mit seinen Eisbären die European Trophy 2010, ausgerechnet in der Arena des EC Red Bull Salzburg, wo Pierre Pagé zeitgleich als Head Coach und sportliche Leitung fungierte…

Nachdem die Kritik an Pagé in Salzburg trotz guter Statistik (3 Meistertitel in der EBEL in 6 Jahren) lauter wurde, fand er nach der Übernahme des EHC durch Red Bull in München eine neue Aufgabe – und holte Jackson in die Mozartstadt. Dort verlor der „Nomade in Sachen Eishockey“ und sein Team das letzte Finalspiel und damit die Meisterschaft. Dass er nun, nach nur einer Saison, wieder weg ist, wird den Fans in Salzburg nicht schmecken. Dass Pagé nun mit dem neu kreierten Posten beide Mannschaften kontrolliert, auch nicht. Für den EHC wird sich zeigen, ob die „Leistung“ der letzten Saison am Trainer lag, dem man einerseits sicherlich vieles Vorwerfen konnte, dessen Philosophie von einigen aber auch geschätzt wurde. Die Grundstimmung in München ist ob dieses Wechsels aber gut und macht Vorfreude auf die neue Saison. Willkommen in der schönsten Stadt der Welt, Don Jackson!

Fun Facts:

Don Jackson zog in seiner zweiten Saison bei der DEG vom Eisstadion an der Brehmstraße in den neuen Dome in Rath (ISS Dome).

Don Jackson zog in seiner zweiten Saison bei den Eisbären vom Wellblechpalast in die neu errichtete o2 World.

Foto: GEPA pictures

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