Pressekonferenz zum Spiel gegen Ingolstadt inkl. Kommentar

44. Spieltag München gewinnt gegen Ingolstadt deutlich mit 5:0 aber es entbrennt eine Diskussion, warum überhaupt gespielt wurde.

Zu den Fakten: Ingolstadt gewinnt am Freitag mit 16+2 Spielern zu Hause gegen Köln deutlich mit 7:4. Jared Ross konnte an dem Spiel wegen einem Magen-Darm-Infekt nicht teilnehmen. Am Samstag steht er aber mit allen anderen Spielern zum Training auf dem Eis und keine Anzeichen deuten auf eine mögliche Spielverlegung hin.
Sonntagvormittag melden sich beim ERC Ingolstadt nach und nach Spieler krank und die Verantwortlichen telefonieren mit der DEL-Zentrale, wie in diesem Fall vorzugehen ist. Von dort kommt klar der Hinweis, dass ab einer Spielstärke von 9+1 Spielern angetreten werden muss und einer Spielverlegung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Gegners zugestimmt werden kann. Gegen Mittag erreicht dann den EHC München die Ingolstädter Anfrage nach einer Spielverlegung. Diese weisen darauf hin, dass sie sich in diesem Fall regelgerecht verhalten wollen und dass das Spiel stattfinden soll. Zwei Stunden vor Öffnung der Halle ist man sicher, die Fans nicht mehr rechtzeitig über eine Verlegung informieren zu können. Gegen 16:30 Uhr tritt Ingolstadt mit 11+2 Spielern im Eisstadion am Oberwiesenfeld an. Dabei stehen mit dem Ersatzgoalie fünf Förderlizenzspieler aus Regensburg auf dem Spielberichtsbogen.
Nach 80 Sekunden hat der EHC München gegen die Topreihe der Ingolstädter um Thomas Greillinger und Derek Hahn bereits zwei Tore erzielt und gewinnt am Ende das Spiel deutlich mit 5:0.

Warum gibt es jetzt diese Diskussion? Dem EHC Red Bull München wird vorgeworfen, man hätte sich entgegen dem Regelwerk zu Gunsten der Ingolstädter trotz Antrittsstärke für eine Spielverlegung aussprechen sollen. Eine faire Geste wäre das mit Sicherheit gewesen, aber um welchen Preis? Der EHC München hat seit Weihnachten einen sehr durchwachsenen Spielplan. Erst wurde 3 – 4 mal pro Woche gespielt, zuletzt hatte man an drei Freitagen spielfrei. Zudem steht mit dem heutigen Tage die Länderspielpause an. Eine Spielabsage hätte eine dreiwöchige Pause bedeutet und ein weiteres Spiel in der sehr eng gestrickten Schlussphase vor der ersten Playoffrunde. Neben allem Anderen scheute man sich vor allem, die organisatorischen Risiken einzugehen, bei denen man den eigenen Fans vor den Kopf gestoßen hätte. Ich behaupte: Keine Mannschaft im Profisport kann es sich erlauben, zwei Stunden vor Öffnung der Fankurve ein Erstligaspiel ohne triftigen Grund zu verlegen. Eine Antrittsstärke mit drei Spielern über der Mindestanzahl ist gemäß selbst-auferlegten Statuten aller DEL-Vereine kein solcher Grund. Bleibt ein martialisches: „Klagt nicht, kämpft!“ und denkt mal darüber nach, ob die Ingolstädter Verantwortlichen anders entschieden hätten.

Hinweis: Der EHC München hat beim 5:4-Sieg im Pokalspiel gegen Ravensburg nicht mit 9+1 Spielern gespielt, wie es in einer Vorversion dargestellt wurde. Richtig ist, dass nach dem Spiel gegen die Lausitzer Füchse, in dem Ömer Cetin, Nachwuchsgoalie des EHC e.V., Ersatzmann war, weitere Spieler ausfielen, die im Spiel gegen Ravensburg aber durch Förderlizenzspieler vertreten wurden.

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