Der Deutschlandcup 2013 – Cortinas Wiedergutmachung?!

Die deutsche Nationalmannschaft in OJA22-Aufwärmtrikots
Die deutsche Nationalmannschaft in OJA22-Aufwärmtrikots

Nach dem blamablen Nichterreichen der Olympischen Winterspiele in Sotschi in Bietigheim zu Beginn des Jahres brennt die Deutsche Nationalmannschaft auf eine teilweise Wiedergutmachung. Traditionell ist Deutschland beim eigenen Turnier stark. Letztes Jahr gewann man überlegen den Cup gegen die Urlauber aus Kanada, die kämpfenden Schweizer und die doch ziemlich klar unterlegenen Slowaken. Dieses Jahr schaut’s anders aus. Der Schock sitzt noch tief, doch alle Verantwortlichen des DEB betonen allen Ortes, dass man sich auf einem guten Weg befindet. Und die Nichtqualifikation hat auch seine guten Seiten. Man hat jetzt 4 Jahre länger Zeit, eine solide Basis zu schaffen. Um sich junge, hungrige und vor allem talentierte Spieler heranzuziehen, die dann in Südkorea 2018 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stehen. Doch auch das Tagesgeschäft darf nicht außer Acht gelassen werden. Die jährlich stattfindenden Weltmeisterschaften bedeuten Medienpräsenz und damit Öffentlichkeit. Und auch der Deutschlandcup läuft unter diesem Druck. Sport1 überträgt die Spiele des DEB-Teams live, die Öffentlich-Rechtlichen haben die Chance für Zusammenfassungen in ihren Sportsendungen. Und durch den Event werden auch Leute angesprochen, die sonst nicht zum Eishockey gehen. Das erste Spiel des Turniers endete schon mit einer Überraschung. Die Slowakei gewann im Penaltyschießen gegen die USA mit 4:3. Die Mannschaft aus Nordamerika führte zu Beginn des letzten Drittels schon mit 3:1, stellte dann aber komplett alle Offensivbemühungen ein und fing sich in den letzten 3 Minuten noch den Ausgleich.

Das erste Deutschlandspiel begann mit einem überlegenem DEB-Team, was aber überwiegend den zahlreichen Strafen der Schweizer geschuldet war. Da aber mit Cortina das vorher schon ungefährliche Überzahlspiel noch ungefährlicher wurde, konnte die Gastmannschaft aus den Chancen kein Kapital schlagen. Im Gegenteil. In der 15. Spielminute gab es eine Rießenchance der Eidgenossen, die erst mit dem Videobeweis entschieden werde konnte. Im fast direkten Gegenzug konnte dann aber die deutsche Nationalmannschaft durch Weiss im Slot die Führung erziehlen. Er holte sich nach einem Pass von Ankert seinen eigenen Rebound und versenkte den Puck im Netz.
Das zweite Drittel hatte außer einer nicht genutzten 5 gegen 3 Überzahl Deutschlands nicht viel zu bieten.
Bis dann 2 Minuten vor Schluss des Drittels eine Scheibe vor der Nordkurve brach.
Die Schiedsrichter beschlossen , die Drittelpause vorzuziehen. Wahrscheinlich weil sie wussten dass das wechseln länger dauern würde.
Dass es dann aber an die 45 Minuten dauern würde, daran hat keiner geglaubt. Auch nicht Sport 1, die gar nicht mehr wussten wie sie den noch interviewen sollten. Nach endlosen Versuchen und 3 verschiedenen Kreissägen war es dann doch geschafft.
Das 2. Drittel wurde ordnungsgemäß beendet, aber man merkte schon dass die Schweiz mit mehr Schwung aus der Kabine kam.
Und das sollte sich dann im 3. Drittel auf der Anzeigetafel niederschlagen. Ein Schuss von der Bande wurde unhaltbar abgefälscht und nur 3 Minuten später ging die Schweiz nach einer schönen Kombination in Führung.
Doch die Deutschen wissen auch wo das Tor steht. 7 Minuten vor Schluss schoss Frank Mauer mit einem gezielten Schuss ins lange Eck den laut bejubelten Ausgleich. Das 3 zu 3 hatte dann auch bis zur 60 Minute bestand und das unterhaltsame Spiel ging in die Verlängerung.
In der Overtime ging es hin und her bis die Schweiz sich 2:30 vor Ende der Overtime mit 5 Spielern aufs Eis begab. Deutschland war bis zum Ende der Partie demzufolge spielbestimmend. Doch sie konnte aus der Überzahl kein Kapital schlagen und deshalb musste man ins Penaltyschiessen.
Die ersten beiden Schützen jedes Landes vergaben ihre Penalties, Schütz sogar mit einer Drehung kurz vor dem Goalie. Dann kam jedoch Linger und brachte den Puck an aus den Birken vorbei ins Tor. Der letzte Deutsche vergab, und so holten sich die Schweizer nach einer ansprechenden 3. Drittel den Zusatzpunkt.

Das Samstagsspiel wurde gegen die Slowakei dominierend gewonnen und man erzielte sogar ein Tor in Powerplay. Auch hielten alle Scheiben, weswegen wir hier nicht zu viel über das Spiel schreiben wollen.

Dafür war das Spiel, dass den Turniersieger entscheiden sollte, ein höchst ansehliches.
Es begann mit einem Paukenschlag. In der ersten Minute macht Mauer mit dem ersten Torschuss das 1-0 für Deutschland. Und nur 3 Minuten später erhöhte das DEB Team. Schütz und Wolf konterten die USA aus und der Captain macht das Tor dann ganz überlegt. In den nächsten Minuten gings dann hin und her, auch weil Deutschland plötzlich einen Gang runter schaltete. In der 10. Minute fiel dann folgerichtig der Anschlusstreffer durch Dehner, dass die USA dann noch besser ins Spiel brachte.
Im zweiten Drittel gings dann hin und her, beide Mannschaften spielten mit so gut wie keiner Verteidigung und Deutschland auch ohne Torwart. Pätzold machte das gesamte Spiel über keine gute Partie und war bei den Toren der USA nicht ganz unschuldig.

Team USA gewinnt den Deutschland Cup 2013
Team USA gewinnt den Deutschland Cup 2013

Wolf erzielte zunächst das 4-2, doch gleich im Gegenzug gabs den Anschluss durch Grant Lewis. Beim Ausgleich hält Pätzold den Handschuh nicht auf den Puck und schenkt dadurch Mueller das Tor. Doch das DEB Team ließ sich dadurch nicht unterkriegen. Kink bekommt den Puck im eigenen Drittel, zieht bis vor das USA-Tor und plötzlich ist die Scheibe drin. Wahrscheinlich hat sie ein Verteidiger so abgefälscht dass sie über die Linie ging. Danach verflacht das Spiel etwas und die Chancen nehmen ab. Doch in der 35. Minute bekommt Felix Petermann eine Strafe, Schütz war schon auf der Strafbank und damit hatten die Amis eine 5-3 Überzahl, die sie auch sofort nutzten. Nach nur 16 Sekunden erzielt Kolanik das Tor. Und die Amis legten gleich nach. 3 Minuten später schloss MacArthur eine schöne Kombination ab.
Im letzten Drittel lies das US-Team keine Zweifel mehr aufkommen und schossen noch das 6. und 7. Tor, bei denen Pätzold nicht ganz unschuldig war.

Durch den 4:7-Sieg wurde das Team USA souverän und völlig verdient Deutschland Cup Sieger 2013.
Allerdings werden sie den Titel nicht verteidigen können, weil nächstes Jahr wieder Kanada eingeladen wird.

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